Dienstag, 15. April 2014

Ebooks - online oder offline

Wer Ebooks anbietet, verlangt von euch nicht selten, dass ihr online lest - also auf das Tablet, das Smartphone oder in den Browser 'streamt'. Ein Reader eignet sich eher weniger für eine Online-Lektüre.

Nur zur Erklärung: Bei den Streams oder Apps geht ihr zum Angebot, es kommt nicht zu euch auf die Festplatte. Speicherort ist also extern, nicht intern.  Sie sprechen von Cloudangeboten. Stellt euch eine Wolke vor, wo sie alles, ihr nichts seht, dann habt ihr eine Vorstellung, wie sie es sich vorstellen.

Es kommen fast täglich neue Anbieter auf den Markt: Es sind die deutschen Offsprings von oysterbooks.com und scribd.com. Sie heißen z.B. readfy.com, wo ihr 'Alice im Wunderland' mit Werbeeinblendungen lesen könnt. Oder sie heißen sobooks.de (von dem Blogger mit der Irokese und anderen Kulissenschiebern). Oder sie heißen skoobe.de, wo das Förderkapital bereits zu Ende geht.

Der erste Grund für Apps ist Sicherheit. Sie denken, wenn das Ebook bei euch nur im Zwischenspeicher ist, dann kann es sich kein Buchpirat greifen. (Ich sag dazu mal nichts ...) Der zweite Grund ist, dass sie euch nicht ausforschen können, wenn ihr offline lest. Ist ja nicht anders, als wenn ihr ein Papierbuch lest! Die Verlagsleute stellen sich ihren Ebook-Käufer aber als einen Kunden aus Glas vor. So mögen sie ihn, anders nicht.

Es geht ihnen um die Durchrasterung des Lesens.

Cloud heißt eigentlich 'Wolke'. Denkt mal eher an ein Datennetz, dass sie durchs flache Wasser ziehen. An einen Fischerkahn eher als eine Wetterstation. Sie nennen es mal 'Discoverability', mal 'Social Reading', je nach Fördermittelhorizont.

So eine Buchpiratencloud von unserem Archiv ist nicht unmöglich. Es wird alles gestreamt, was illegal ist. Es gibt ein paar alte Filehoster und Unmassen von neuen Streamhostern. Selbst Torrents und Magnet Link werden bald gestreamt in eurem Browser erscheinen. Die Ebooks werden angeströmt kommen, ob ihr es wollt oder nicht.

Der Vorteil ist, dass das Rumstreamen legal ist. Ist ja nichts anderes als Surfen! Auch für den Anbieter ist das Streamen von Vorteil, da er sein Angebot vergleichsweise kompakt rauf- , runter- und abladen kann.

Der Nachteil ist, dass ein noch so schönes und großes Angebot sich wie ein Nebel auflösen kann und soll. Selbst die euch liebsten und teuersten Titel werden nur euer Herz, nicht eure Festplatte berühren, sag ich mal.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich habe mehrfach versucht, auf einem hochwertigen 7"-Tablet (ASUS) ein Buch, sorry ebook, zu lesen. Bis zu einem gewissen Punkt geht das auch. Wenn ich die Helligkeit, den Hintergrund usw. entsprechend optimiert anpasse kann ich bis ca. 20 Minuten konzentriert lesen. Das wars dann aber auch. Dann werden die Augen müde. Bei meinem echten e-ink-reader von Sony kann ich stundenlang ohne Ermüdung lesen, sogar besser als ein Papierbuch (Leichter und besser festzuhalten). Für mich sind diese Leseapps auf Smartdevices völlig unbrauchbar, sorry.

Spiegelbest hat gesagt…

@Anonym

Seh ich ähnlich. Dazu spiegeln die Tabs grauenhaft im Tageslicht.

Anonym hat gesagt…

So schlecht sind die Tabs nun doch nicht, besonders die von Corega...

Ich nehme auf Tabletten immer Moon+ supi pupi cloud 9 reader mit Hintergrund Altpapier und ein paar augen- und lesefortschrittstauglichen Schriftarten (konvertiert aus OTF in TTF) obwohl ich doch meistens MS Comic als TTF verwende. Diese Schriftart finde ich zum Lesen erstaunlich gut geeignet. Vielleicht nur ich.

Und nun zum Thema. SB will gerne was streamen? Und nun wird das Feld schon mal vorbereitet.