Der Titel kostet € 14,99 als Ebook ... vor der Befreiung, jetzt natürlich € 0,00. Ich frage mich, was soll so ein Preis!? Glaubt der Verlag ernsthaft, dass er mehr als 10 Kopien verkauft? Manchmal frage ich mich, ob nicht alle auf uns warten - ob der Verlag also mehr als eine Kopie verkauft ;-)
Schon merkwürdig, dass ein solcher Bestsellerautor, der einen 'Sarrazin' geschrieben hat, keinen anderen Verlag findet. Es lässt vermuten, dass sich die anderen Verlag nicht mit dem Prenzlauer Berg anlegen wollten und aus Feigheit auf ein Geschäft verzichtet haben.
Dass dieser Titel ein Erfolg werden würde, lag auf der Hand: Ein Türke schreibt über Türken. Ein Katzenbuchautor legt sich mit den Frauen an. Ein Gesinnungsanarchist greift die Gesinnungsverwaltung an.
Die Verlage haben den Titel also ersichtlich boykotiert. Auch im stationären Buchhandel wird der Titel scheint's boykottiert. Der Verleger beklagt in seinem Blogbeitrag bei Buchreport -> Link , dass der Titel nur über die Onlineshops verkauft werden konnte. Bei Amazon ist der Titel heute ...
... und ist gleichzeitig im stationären Buchhandel 'leider nicht vorrätig'. Scheinbar sehen sich die Buchhändlerinnen als Kindergärtnerinnen, die ihre Kleinen von schädlichen Einflüssen fernhalten wollen.
In seinem Blog -> Link bedankt sich Pirincci, dass Amazon den Titel weiter verkauft:
Zudem rief mich mein Verleger an und informierte mich, daß der Buchhandel massiven Widerstand leisten würde, das Buch zu verkaufen, geschweige denn in Stapeln auszulegen. ... Aber – es wird leider nix nützen. Das Buch ist jetzt schon der Verkaufsknaller des Jahres. Einzig und allein weicht AMAZON nicht vom toleranten Weg ab und liefert weiter. Bravo, du Kapitalist!
Ein solcher Titel wäre in der alten Zeit nicht gedruckt und nicht verkauft worden. Wir haben aber eine neue Zeit. Es gibt andere Kanäle, ein Buch zu veröffentlichen. Selbst die Print-Presse kann sich der Besprechung nicht verweigern, und hat es auch klugerweise nicht getan ...
Warum sollen wir Pirincci nicht zu Wort kommen lassen? Ich sage ja
nicht, dass er in allem, was ich nicht gelesen habe, recht hat. Ich
staune nur darüber, wie wenig Angst die Meinungsveranstalter davor
haben, die Meinung einer großen Mehrheit der Deutschen wegzusperren. Ich
würde sie gern für ihren Mut bewundern, wenn ich nicht glauben würde,
dass es Dummheit ist.
In einer TAZ-Kolumne steht dazu:
Ich habe den leisen Verdacht, dass an
dieser unschönen Entwicklung das Internet und die mit ihm verbundene
Utopie der „Demokratisierung“ der Medien nicht ganz unschuldig sind. Mit
dieser Idee ging ja die Vorstellung einher, dass jeder ein „Sender“
sein könne; dass die undemokratischen „Gatekeeper“ in den
Mainstreammedien ausgedient hätten. Link
Da hat es einer der Gatekeeper schön auf den Punkt gebracht: Das Netz führt die Diskussionen p2p (na, meistens jedenfalls ...), nicht hierarchisch.
Es braucht keine Gatekeeper und Türsteher mehr.
Das Netz gehört den Technikern und den Trollen!
Und Pirincci ist einer von uns!
4 Kommentare:
Das Netz ist die moderne Variante der sowjetischen Küchen. Im Netz kann man seinen Unmut über die Welt ablassen. Trifft dabei selbstverständlich praktisch nur auf Gleichgesinnte, den alle anderen drehen sich angewidert ab und so entsteht der falsche Eindruck, alle hätten die gleiche Meinung wie man selber.
Das ganze wird dann noch mit Mitlesern aus der Schlapphutabteilung dekoriert und fertig ist die sowjetische Küche aus Stalins Zeiten. Fehlt nur noch der Gulag, aber so etwas kann man Heute sanfter aber nachhaltig erledigen.
Kurz und gut, natürlich verleiten gerade Dinge wie das Grimassenbuch dazu, dem Irrglauben zu Erliegen, wir würden alle gleich Ticken und wären ein riesiger Haufen von Dissidenten. Dem ist ganz klar nicht so, sondern wir suchen uns das zu uns passende Umfeld, was wir nun frei Haus geliefert bekommen.
Was soll ich sagen, Spiegelbest? Seit Boerse-Zeiten bin ich parasitaer verbunden und hab noch nie Danke gesagt. Das sei hiermit nachgeholt: DANKE! Du hast zwar einen eindeutigen Knall, aber einen produktiven. NIE haette ich dieses Buch gekauft, aber dank Deines wilden Wirkens werd ich jetzt neugierig reinschauen.
Spiegelbest der Bildungsbürger, der aus einem Boykott einen Boykot (sprich einen Bubenscheiß) macht, erklärt uns die Welt und adelt den alten Katzenficker Pirincci zum Sprachrohr der Internetcommunity.
Da kann man dem TAZ-Schreiber nur zustimmen. Das Internet hat es ungebildetem Pöbel und geistigen Vollspastikern wie Spiegelbest ermöglicht, ihren Dünnschiss abzusondern und diesen mittels Massen-LIKE als wertvoll, weil massenmäßig zu legitimieren.
Das muss man jetzt ausbaden.
klingt nach kretzo .... vielleicht auch nur wunschdenken. ich vermisse ihn.
seufz.
ich werd mir den pirinci ueber die ostertage mal ansatzweise antun, nur um nicht komplett hinterm mond zu bleiben, wo schon soviel gedoens um ihn gemacht wird.
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