Dienstag, 22. April 2014

Sharefest - abmahnriskant wie die Torrents

Nachdem ich von den Sharefest-Kritiker den Beweis gefordert habe, dass die IPs einem bestimmten Inhalt zugeordnet werden können, sind die Dinge in Bewegung gekommen. Es scheint in der Tat so zu sein, dass eure IP dem Herunter- und Heraufladen einer bestimmten Datei zugeordnet werden kann.

Dazu wird ein Sniffer geschaltet, der die IPs der Peers aufzeichnet. Da alle Nutzer eines Sharefest-Links nur diese eine Datei herunter- und heraufladen, wäre eine Abmahnung wohl gerichtsfest.

Ich ging eigentlich davon aus, dass sich die Kreise überlappen. Dass also Kreis A auch (verschlüsselt) Dateistücke von Kreis B weitergibt. Ein Sniffer würde also die IPs von Kreis A (= illegale Datei) und B (= Urlaubsfotos) unterschiedlos erfassen und damit für einen Abmahnanwalt wertlos sein.

Und wenn jemand sagt, dass Sharefest seine Geschwindigkeit nur in und wegen geschlossener Kreisen erreicht, dann ist Sharefest schön und gut, aber wertlos. Und wenn es illegal wertlos ist, wird es legal niemals vom Boden hochkommen.

Ehe noch etwas passiert, lasse ich die Finger von Sharefest. Der Vorteil von Sharefest ist die Nutzerfreundlichkeit. Schön und gut, aber wer es nutzerfreundlich haben will, kann ja unserem Forum beitreten oder zu Lesen.to gehen.

Ich werde ab sofort mit einem Kollegen nur noch die Torrent-Links posten. Wer sich auf The Pirate Bay umtut, sollte wissen, wie er sich schützt.

Ich halte natürlich die Augen auf, jederzeit bereit Gummi zu geben, versprochen!

[Edit: Ich schau mir gerade FileTea - Anonymous, volatile file sharing an ;-)]

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Filetea hat das gleiche Problem: es ist geeignet, Dateien zwischen Personen auszutauschen, die sich kennen und vertrauen; sobald aber die URL der Datei öffentlich bekannt ist, lädt sie jemand runter der schaut, von welcher IP-Adresse kommt und schickt die Abmahnung raus.

Filetea ist wie Sharefest und Retroshare geeignet, Kommunikation zwischen Leuten zu verschlüsseln, die sich kennen ("ein Netz des Vertrauens"). Für halböffentliche Kommunikation mit Unbekannten Nutzern ist das System nicht geeignet. Dazu braucht es Webspace, dessen Besitzer nicht zugeordnet werden kann.

Der Knackpunkt für anonymes Filesharing ist nicht zuortenbarer, abuse-sicherer Webspace. Dann können die URLs ge-/verteilt werden und jeder lädt runter, wie er will.

An die OCH führt bis dato kein Weg vorbei. Es bräuchte halt schnell verfügbarer Webspace in der Wallachei, auf dem Meer, auf dem Mond oder wohin auch immer sich schnelle Leitungen legen lassen.

Egal wie begrenzt die Zielgruppe einer Datei ist, es besteht immer die Möglichkeit, das sich Maulwürfe einschleichen.

Glauicni hat gesagt…

Wer hätte es gedacht.
Die Schar von Leuten die behauptet haben man solle SB kein Wort trauen, hatten recht.

Eine Welt bricht für mich zusammen.

sowhat hat gesagt…

Wer hätte es gedacht.
Die Schar von Leuten die behauptet haben man solle SB kein Wort trauen, hatten recht.
Eine Welt bricht für mich zusammen.


Wieso. Er ist ehrlich. Gibt Fehleinschätzungen und Fehler zu.

Was erwartest du? SB ist auch nur ein Mensch, aber wenigstens ein ehrlicher ... soweit ich es abschätzen kann.

Lieber ein von Idealismus getriebener SB als ein von Geldgier getriebener Lysander. Und die Grauzonen lass ich mal offen.

Anonym hat gesagt…

Wer es wirklich benutzerfreundlich haben will, tritt im Moment wohl am besten lul.to bei.

B.Trüger hat gesagt…

Nehmt doch Chrome und ZenMate!
Das ist völlig kostenfrei und unkompliziert, nicht wie die klassischen VPNs, die für DAUs einfach zu schwierig sind.

Anonym hat gesagt…

Wir brauchen die OCH als Puffer zwischen den Anwälten der Fraktion "Einmal was einfallen lassen, bis ins dritte Glied damit verdienen" und UNS, die wir keine Gelddruckmaschinen bis zu unseren Enkelkindern haben.

Die Hürde ist dort (OCHs) definitiv am höchsten. Dann kommen die VPNs mit was dahinter, am besten OCHs. Und dann kommt alles andere, wo man eben nackt badet, und am Kurzen Schrumpelschniedl schnell erkennbar ist.

Aber SB nutzt das hier als Ausbildungspraktikum für irgendwas mit IT. Man lernt eben nie aus.

Spiegelbest hat gesagt…

@ B. Trüger

Ich hab es ausprobiert mit Chromium (Open Scource von Google Chrome). Es ist tatsächlich unkompliziert und (noch) kostenfrei. Aber selbst, wenn es was kosten würde, wäre es immer noch eine Alternative.

Ist aufgenommen bei den empfohlenen Links.

der Lesser hat gesagt…

habe ich doch schon immer gesagt wer Resterhafe benutzt lädt die Abmahnglicke zu sich ein

B.Trüger hat gesagt…

Mit ZenMate würde ich mich sogar über Sharefest trauen. Es verlangsamt zwar die Geschwindigkeit drastisch, aber der Sicherheit willen kann man das in Kauf nehmen.

Nucknuck hat gesagt…

@Glauicni
Er hat Seine falsche Einschätzung doch zugegeben (und läßt Deinen Beitrag zu). Das ist nicht überall so.

Zum Thema, das deckt sich voll mit meiner Einschätzung (kleine Gruppen mit eigener Infrastruktur die sich vertrauen ja, verteilen für alle nein).

@all
SB hat schon recht, überall werden die IP`s erfaßt (und dürften aktuell in DE bei Flatrates spätestens beim InetProvider ins Leere gehen weil kein Speichergrund > Theorie) und sie können halt aktuell einfach nicht rechtlich sicher gegen die User verwendet werden (das ist aber keine neue Erkenntnis und wurde nicht nur hier schon in aller Ausführlichkeit durchgekaut).