Dienstag, 4. März 2014

Ist das Internet politisch?

Die Parteipiraten befinden sich mal wieder im Endzeitmodus.

Wir Filesharer werden namensgleich oft mit den diesen Piraten in einen Topf getunkt. Besonders die schreibfreudigen Autoren fühlen sich in den politischen Klustern dort gut aufgehoben und kümmern sich wenig, dass sie einer Namensverwechslung aufgesessen sind.

Nur mal kurz, worum es geht: Es geht um eine Feme-Aktion. Fragt mich nicht, worum es genau geht, aber im Kern geht es um den gestrippten Busen als Botschaft im Konzeptraum. Keine Ahnung, ob es auch eine Art Brautschau ist, weiß ich nicht. Jedenfalls ist sowas beliebt -> BILD. Es macht sich gut zwischen Schumis Krankenbett und Ukraine-Ticker. Und der Fotograf und seine beiden Mädels dürften 6-stellig kassiert haben.

Eine Botschaft gab es auch: Sie haben sich bei Bomber Harris - der wohl Bomberpilot über Dresden war - bedankt ('Thanks'), dass er die Stadt - damals unter Hitler - von oben platt gemacht hat.

Ganz ehrlich: Zuerst fand ich die Aktion toll, weil ich sie für Ironie gehalten habe. Ich bin einfach nicht auf den Gedanken gekommen, dass sowas unironisch gemeint sein könnte. Aber die drei kommen aus Berlin ...

Diese Piraten sind sehr politisch, wie ihr oben im Kästchenfeld sehen könnt. Viele haben Politik oder was mit Gesellschaft studiert. Jedenfalls erinnert mich das Täfelchen an ein Schüttelkästchen von früher - aus der undigitalen Zeit - mit Kugeln und farbigen Mulden, die nicht zueinander finden wollten.

Im Ernst: An den Themen und handelnden Figuren zeigt sich doch, dass unser Netz unpolitisch ist! Es ist halt global, und Berlin ist halt nicht global. Da hat doch kürzlich ein Rechtsanwalt getwittert:


Er hat es genau auf den falschen Punkt gebracht: Das Internet hat ist eben nicht Internet.de ... ;-)

Wenn wir etwas gegen die NSA unternehmen wollen, dann laden wir die neuen Messanger wie Textsecure runter oder melden uns bei Yahoomail ab! Aber P-o-l-i-t-i-k ... was soll das?

Und wenn wir als Filesharer Probleme mit der Rechteinhabern bekommen, dann müssen wir uns was einfallen lassen. Aber P-o-l-i-t-i-k ... macht es uns weder leicht noch schwer.

Wer es nicht glaubt: An den Parteipiraten sehen wir, dass das Internet nicht mal zehweise in eine deutsche Partei passt!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Luftmarshall Arthur Harris war als Planer und Befehlshaber für die Flächenbombardements deutscher Städte verantwortlich und nicht irgendein Bomberpilot über Dresden. Über derartige Geschichtskenntnisse sollte ein Blogger verfügen wenn er darüber schreibt, zumal es selbst im verlinkten Artikel der BLÖD steht.

Spiegelbest hat gesagt…

Du meinst also jeder, der auf die ... von Anne Helm schaut, interessiert sich für die Wikipedia von Bomber Harris? Hmm ... Wenn du meinst, dann ist natürlich wichtig, dass du ein paar Backroundinfos rübergetragen hat. Danke dafür!

kretzo hat gesagt…

Und wieso muss man ironisch sein, um die unbezweifelbar konsequente Gerechtigkeit der Bombardierung Dresdens zu bewundern? In der Geschichte gibt es nicht oft derartig unbewusste Angemessenheit der Mittel. Ich würde sogar noch weiter gehen: die Deutschen hätten sogar die Atombombe verdient. Dass es heutzutage Deutsche gibt, die gegen den "autoritären Kommunismus" wettern und es heutzutage wieder chic ist, den Nationalsozialismus als unschuldige Reaktion auf die linke Gefahr darzustellen, macht die Sache doch sowieso schon lächerlich genug. Dass SOLCHE Positionen ernst gemeint sind, nimmt jeder Bombardierung des Verbrecherlandes sowieso schon das Schlimme. Der Nationalsozialismus war/ist ein strukturelles Problem der Deutschen. Nicht die Schuld einzelner Personen. Da wäre eine Einebnung Berlins schon angemessen gewesen. Dass es nur Dresden in diesem Ausmaß war, haben die Deutschen der gutwilligen Blödheit der Aliierten zu verdanken.