Nach harten, aber zähen Verhandlungen habe ich mich mit Lars Sobiraj von Tarnkappe.info auf einen Transfer geeinigt.
Am Ende hat er von mehreren Bietern (allesamt !legal!) den Zuschlag bekommen, weil er am wenigsten Geld geboten hat ;-)
Nein, im Ernst ... weil mir sein Portalkonzept passt. Während ich hier 3-4 Beiträge pro Woche schreiben muss, wenn ich die Leser halten will, schreibe ich dort mit anderen zusammen.
Das gefällt mir.
Die Auflagen sind hart, denn ich darf meine Bilder nicht mehr frei wählen, sondern muss mich an ein völlig antiquiertes Copyright halten. (Mein geliebtes Dschungelbuch - ich werde es sehr vermissen!)
Meine Beiträge werden dort im Titel als '(Meinung)' gekennzeichnet, weil ich mich als Naturkind weiterhin dem 'gelebten' Journalismus zugehörig fühle. Für Fakten kann ich mich einfach nicht begeistern. Und 'Fakten, Fakten, Fakten' sind für mich vorsätzlicher Spielabbruch.
Jedenfalls ist Lars schön mutig, einem moralisch ungefestigten Buchpiraten sein Portal zu öffnen.
Auch das gefällt mir.
Spiegelbest bloggt für Tarnkappe.info
Unser Spender-Forum => Ebookspender.me
Freitag, 23. Mai 2014
Donnerstag, 22. Mai 2014
WELTBILD - zurück in die Gewinnzone
Die Filialen räumen die Non-Books ab. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Der Grill musste raus, die Serientäter kommen rein. Dies war wohl eine der ersten Direktiven von den neuen Mangern -> Link.
Was müsste eigentlich passieren, damit Weltbild wieder profitabel wird?
Wäre der stationäre Buchhandel ein normaler Einzelhandel - und nicht sein eingeschlafener Fuß - würde bei einer Sanierung folgendes passieren:
Der neue Manger würde sich umschauen. Wer ist von der Konkurrenz erfolgreich aufgestellt? Er würde alles daran setzen, dessen Konzept zu übernehmen. Erst dann würde er vorsichtig Veränderungen vornehmen,
Bei Weltbild hieße der erfolgreiche Konkurrent wie bekannt Amazon. Dieser Buchhändler zeichnet sich zuallererst dadurch aus, dass er keine Buchläden mit sich zieht. Wenn die Manager überhaupt eine Chance mit Weltbild haben wollen, müssen sie diesen Ballast abwerfen.
Alle Läden müssten geschlossen werden!
Das geschehen, hat Weltbild nicht einen, sondern zwei Online Stores. Warum, weiß vermutlich niemand dort. Weltbild.de müsste geschlossen werden, Buecher.de müsste ausgebaut werden.
Damit hätte Amazon echte Konkurrenz bekommen. Der Kindle Store ist ein Kramsladen, der nur so erfolgreich ist, weil die Konkurrenz fehlt. Selbst Buch.de und Thalia.de sind besser, stehen sich aber (wie Weltbild.de und Bücher.de) selbst im Weg.
Die Verlagstitel zu Mondpreisen müssen ignoriert werden.
Solange Buecher.de Verlagstitel verkaufen müsste, die fast zehnmal so teurer sind wie die im Kindlestore, gibt es nur den Weg über Selfpublisher und Eigeneditionen. Am Ende muss bei Buecher.de eine Bestsellerliste stehen, die in der Summe so teuer ist wie die Topliste im Kindlestore. Die Leute gehen zu Amazon, weil sie billig lesen wollen (oder müssen), nicht weil die Bücher dort gut sind.
Wie Amazon müsste Bücher.de zu einem Verlag werden.
KDP (= Kindle Direct Publishing) ist wenig mehr als eine unbeaufsichtigte Festplatte mit Abrechnenfunktion. Amazon ist nur so gut, weil es niemand besser macht. In der Ausführung ist dort vieles schlampig und sich selbst überlassen, nach dem Motto: 'Es gibt viel zu tun, fangt schon mal an!'
Die Verlage werden mit ihren Preisen immer weniger Umsatz machen. Die Autoren werden sich Alternativen suchen. Wenn nur Amazon winkt, gehen sie dorthin. Winkt auch Buecher.de - im Verbund mit anderen Plattformen - werden sich die Autoren überlegen, zu wem sie gehen.
Weltbild ist nicht chancenlos, wenn die neuen Manager die Läden loswerden und statt auf die Verlage auf die Autoren setzen!
Was müsste eigentlich passieren, damit Weltbild wieder profitabel wird?
Wäre der stationäre Buchhandel ein normaler Einzelhandel - und nicht sein eingeschlafener Fuß - würde bei einer Sanierung folgendes passieren:
Der neue Manger würde sich umschauen. Wer ist von der Konkurrenz erfolgreich aufgestellt? Er würde alles daran setzen, dessen Konzept zu übernehmen. Erst dann würde er vorsichtig Veränderungen vornehmen,
Bei Weltbild hieße der erfolgreiche Konkurrent wie bekannt Amazon. Dieser Buchhändler zeichnet sich zuallererst dadurch aus, dass er keine Buchläden mit sich zieht. Wenn die Manager überhaupt eine Chance mit Weltbild haben wollen, müssen sie diesen Ballast abwerfen.
Alle Läden müssten geschlossen werden!
Das geschehen, hat Weltbild nicht einen, sondern zwei Online Stores. Warum, weiß vermutlich niemand dort. Weltbild.de müsste geschlossen werden, Buecher.de müsste ausgebaut werden.
Damit hätte Amazon echte Konkurrenz bekommen. Der Kindle Store ist ein Kramsladen, der nur so erfolgreich ist, weil die Konkurrenz fehlt. Selbst Buch.de und Thalia.de sind besser, stehen sich aber (wie Weltbild.de und Bücher.de) selbst im Weg.
Die Verlagstitel zu Mondpreisen müssen ignoriert werden.
Solange Buecher.de Verlagstitel verkaufen müsste, die fast zehnmal so teurer sind wie die im Kindlestore, gibt es nur den Weg über Selfpublisher und Eigeneditionen. Am Ende muss bei Buecher.de eine Bestsellerliste stehen, die in der Summe so teuer ist wie die Topliste im Kindlestore. Die Leute gehen zu Amazon, weil sie billig lesen wollen (oder müssen), nicht weil die Bücher dort gut sind.
Wie Amazon müsste Bücher.de zu einem Verlag werden.
KDP (= Kindle Direct Publishing) ist wenig mehr als eine unbeaufsichtigte Festplatte mit Abrechnenfunktion. Amazon ist nur so gut, weil es niemand besser macht. In der Ausführung ist dort vieles schlampig und sich selbst überlassen, nach dem Motto: 'Es gibt viel zu tun, fangt schon mal an!'
Die Verlage werden mit ihren Preisen immer weniger Umsatz machen. Die Autoren werden sich Alternativen suchen. Wenn nur Amazon winkt, gehen sie dorthin. Winkt auch Buecher.de - im Verbund mit anderen Plattformen - werden sich die Autoren überlegen, zu wem sie gehen.
Weltbild ist nicht chancenlos, wenn die neuen Manager die Läden loswerden und statt auf die Verlage auf die Autoren setzen!
Dienstag, 20. Mai 2014
Ebookspender.me off II
Leute, bitte seht ab davon, mir mitzuteilen, dass das Forum down ist. Ihr werdet hier blogweise auf dem Laufenden gehalten. Zu diesem Zweck ist dieser Blog unabhängig von den anderen Plattformen.
Das Problem, das wir seit gestern haben, besteht weiterhin. Ich dachte, es ist einem kleinen RAM-Update getan - ist es aber nicht.
Falls hier die ersten Trolle losjubeln, dass sich Spiegelbest wieder mit dem Geld davon macht ... lasst sie trollen. [Ich halte es nach wie vor so, dass ich keinen Kommentar lösche.]
Falls wir wirklich down gehen würden - wovon ich nicht ausgehe - würden wir die erhaltenen und noch nicht verwendeten Geschenkkarten und Liebesgrüße retouren können. Das haben wir schon einmal gemacht - damals bei Ebookspender.info.
Das Off bei Boox.to ist - wie ihr sicher wisst - ohne Spiegelbest gelaufen.
Lasst die Trolle trollen ...
[edit: Ich hab den Text oben geschrieben, bevor ich die Kommentare gelesen habe. Wenn ich das richtig verstehe, sind auch andere Seiten über Cloudfare betroffen. Egal, ob andere Seiten wieder oben sind, dürften wir alle dasselbe Problem haben. Es sieht so aus, als sei nur ein wenig Geduld angesagt.]
Das Problem, das wir seit gestern haben, besteht weiterhin. Ich dachte, es ist einem kleinen RAM-Update getan - ist es aber nicht.
Falls hier die ersten Trolle losjubeln, dass sich Spiegelbest wieder mit dem Geld davon macht ... lasst sie trollen. [Ich halte es nach wie vor so, dass ich keinen Kommentar lösche.]
Falls wir wirklich down gehen würden - wovon ich nicht ausgehe - würden wir die erhaltenen und noch nicht verwendeten Geschenkkarten und Liebesgrüße retouren können. Das haben wir schon einmal gemacht - damals bei Ebookspender.info.
Das Off bei Boox.to ist - wie ihr sicher wisst - ohne Spiegelbest gelaufen.
Lasst die Trolle trollen ...
[edit: Ich hab den Text oben geschrieben, bevor ich die Kommentare gelesen habe. Wenn ich das richtig verstehe, sind auch andere Seiten über Cloudfare betroffen. Egal, ob andere Seiten wieder oben sind, dürften wir alle dasselbe Problem haben. Es sieht so aus, als sei nur ein wenig Geduld angesagt.]
Montag, 19. Mai 2014
Website is offline
Ebookspender.me und Spiegelbest.me sind zur Zeit offline.
Kein großes Drama und eigentlich erwartbar, da wir den RAM-Speicher ziemlich auslasten.
Ich hab ein Ticket geschrieben. Solang es in dem addressierten Land nicht zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt, dürfte bald daran gearbeitet werden.
Ich hoffe mal, Sergej passt ein bisschen auf, dass er nicht auf der falschen Seite ist - wo immer die sich befindet ;-(
Kein großes Drama und eigentlich erwartbar, da wir den RAM-Speicher ziemlich auslasten.
Ich hab ein Ticket geschrieben. Solang es in dem addressierten Land nicht zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt, dürfte bald daran gearbeitet werden.
Ich hoffe mal, Sergej passt ein bisschen auf, dass er nicht auf der falschen Seite ist - wo immer die sich befindet ;-(
Freitag, 16. Mai 2014
Mit den Buchketten verlieren wir einen Gegner
"Die Thalia und all diese Buchketten mache ich fertig!" So habe ich gedacht, als ich mit dem Scannen anfing. Natürlich - so blöd bin ich nicht - hatte mein bisschen Scannerei nichts mit dem Niedergang der Ketten zu tun. Das ist mir klar.
Es war anders gemeint: Die Ebooks würden das Geschäft der Buchketten am Ende pulverisieren, weil sie billiger in der Herstellung sind, schneller und ohne Zwischenstufen beim Kunden. Und von dieser Entwicklung - der Digitalisierung der Bücher - waren meine Scans ein unbedeutend kleiner Teil.
Ihr habt euch vielleicht schon gewundert, warum ich den Niedergang des Buchhandels so penetrant verfolge. Ich kann euch sagen, warum. Wer es mit einem mächtigen Gegner aufnimmt (wie wir), braucht eine Strategie. Und wer eine Strategie hat, braucht ein Ziel. Alles - jede gewonnene Schlacht - hängt am Ziel, aus dem sich die Strategie entwickeln lässt und das taktische Vorgehen im Einzelnen.
Die Buchketten sind am Ende.
Logisch, nicht wir Buchpiraten haben den größten Anteil daran, sondern unser treuer Partner im Geiste - Amazon. Wir hatten in den vergangenen Jahren zufällig einen gemeinsamen Weg, ein gemeinsames Ziel. Und haben in der Tat zugearbeitet, indem wir massenhaft Verlagstitel befreit haben und nur eine lächerlich geringe Anzahl von Titeln aus dem Kindle Store.
Seht euch die Spiegelliste an, unser Aushängeschild: 50 aktuelle (!) Bestseller der Belletristik, 20 Sachbuchtitel. Geht durch irgendeine Buchhandlung. Ihr werdet kaum Bücher in den Auslagen finden, die wir und Gesinnungsgenossen nicht 4free anbieten. Wer immer den Buchhandel auf dem Gewissen hat - es war nicht nur Amazon!
Amazon ist stark genug, den Verlagen seine Bedingungen aufzuzwingen.
Ihr habt es vielleicht gelesen, dass Amazon mehr Geld von den Verlagen für den Ebook-Verkauf fordert -> Link. Bemerkenswert daran ist, dass Amazon das zweite Standbein der Verlage - die Buchketten in den Innenstädten - für mittlerweile so schwach hält, dass es den offenen Konflikt um die Konditionen bei den Ebooks wagt.
Es geht nicht um 50% statt 30% Provision. Es geht um die Autoren der Verlage! Je mehr Provision ich von den Verlagen verlange, desto weniger bleibt für die Autoren am Ende übrig. Je weniger die Autoren bei den Verlagen bekommen, desto eher gehen sie zu Amazon, dem Verlag.
Amazon zeigt sein wahres Gesicht, das Gesicht eines Monopolisten, der den ganzen Kuchen will, das Besteck, das Geschirr, den Tisch und das ganze Haus, wenn die Zeit gekommen ist.
Auch für uns ist die Strategie aufgegangen. Die Buchketten wanken und werden in sich zusammenfallen. Die Verlage werden vom Monopolisten ausgesogen. Unbeteiligt war die Buchpiraterie daran nicht.
Unser Ziel haben wir bald erreicht. Haben wir ein neues Ziel ... ?
Es war anders gemeint: Die Ebooks würden das Geschäft der Buchketten am Ende pulverisieren, weil sie billiger in der Herstellung sind, schneller und ohne Zwischenstufen beim Kunden. Und von dieser Entwicklung - der Digitalisierung der Bücher - waren meine Scans ein unbedeutend kleiner Teil.
Ihr habt euch vielleicht schon gewundert, warum ich den Niedergang des Buchhandels so penetrant verfolge. Ich kann euch sagen, warum. Wer es mit einem mächtigen Gegner aufnimmt (wie wir), braucht eine Strategie. Und wer eine Strategie hat, braucht ein Ziel. Alles - jede gewonnene Schlacht - hängt am Ziel, aus dem sich die Strategie entwickeln lässt und das taktische Vorgehen im Einzelnen.
Die Buchketten sind am Ende.
Logisch, nicht wir Buchpiraten haben den größten Anteil daran, sondern unser treuer Partner im Geiste - Amazon. Wir hatten in den vergangenen Jahren zufällig einen gemeinsamen Weg, ein gemeinsames Ziel. Und haben in der Tat zugearbeitet, indem wir massenhaft Verlagstitel befreit haben und nur eine lächerlich geringe Anzahl von Titeln aus dem Kindle Store.
Seht euch die Spiegelliste an, unser Aushängeschild: 50 aktuelle (!) Bestseller der Belletristik, 20 Sachbuchtitel. Geht durch irgendeine Buchhandlung. Ihr werdet kaum Bücher in den Auslagen finden, die wir und Gesinnungsgenossen nicht 4free anbieten. Wer immer den Buchhandel auf dem Gewissen hat - es war nicht nur Amazon!
Amazon ist stark genug, den Verlagen seine Bedingungen aufzuzwingen.
Ihr habt es vielleicht gelesen, dass Amazon mehr Geld von den Verlagen für den Ebook-Verkauf fordert -> Link. Bemerkenswert daran ist, dass Amazon das zweite Standbein der Verlage - die Buchketten in den Innenstädten - für mittlerweile so schwach hält, dass es den offenen Konflikt um die Konditionen bei den Ebooks wagt.
Es geht nicht um 50% statt 30% Provision. Es geht um die Autoren der Verlage! Je mehr Provision ich von den Verlagen verlange, desto weniger bleibt für die Autoren am Ende übrig. Je weniger die Autoren bei den Verlagen bekommen, desto eher gehen sie zu Amazon, dem Verlag.
Amazon zeigt sein wahres Gesicht, das Gesicht eines Monopolisten, der den ganzen Kuchen will, das Besteck, das Geschirr, den Tisch und das ganze Haus, wenn die Zeit gekommen ist.
Auch für uns ist die Strategie aufgegangen. Die Buchketten wanken und werden in sich zusammenfallen. Die Verlage werden vom Monopolisten ausgesogen. Unbeteiligt war die Buchpiraterie daran nicht.
Unser Ziel haben wir bald erreicht. Haben wir ein neues Ziel ... ?
Mittwoch, 14. Mai 2014
Die Papierbücher - wohin mit ihnen?
Die MAYERSCHE verkauft nicht nur vermängelte Bücher in Massen, sondern vor allem Spielzeug. WELTBILD bietet einen Grill an. Wir fragen uns: Wann kommt die Frischfleischtheke?
Kurz, wir stellen mit Entsetzen fest, dass bei den großen Buchketten die Non-Books unsere Papierbücher an den Rand verdrängen.
Es gibt die gute alte Papierbuchhandlung nur noch in den Randlagen der Randstädte. Eine gefensterte Garage oder ein umgewindmetes Esszimmer rühren unser Herz, aber sie spielen umsatzmäßig in der steuerbefreiten Liga, wenn sie nicht gar als Nachbarschaftshilfe durchgewunken werden.
Als Buchliebhaber haben wir es - Angesicht zu Angesicht, Geldbörse zu Kassentheke - immer mit den Buchketten und deren sich ändernden Auslagen zu tun. Und wir halten es empört für einen Irrweg, dass unsere Buchläden zu chinesischen Exportrampen verkommen.
Was aber, wenn ein Wechsel von Books zu Non-Books betriebswirtschaftlich logisch und sogar zwingend ist?
Schon mal darüber nachgedacht!?
Ich frage mich, warum niemand der Buchleute sagt, was Sache ist. Nicht mal in Andeutungen, vermutlich nicht mal geflüstert oder geträumt. Dabei ist es so einfach:
Für den Papierbuchverkauf ist ein teures Ladenlokal verzichtbar.
Führen wir uns mal kleinkindhaft vor Augen, was uns bei einem Buchkauf geschieht: Ich wähle ein Buch, sehe mir das Cover an, blättere und lese ein bisschen darin herum, vergleiche, lasse mich beraten und gehe zur Kasse.
Nur und allein das Anfassen des Buches, das Befühlen seines Papiers ist online nicht möglich. Doch wenn mir die Befühlung nicht zusagt, habe ich ein umfassendes Retourerecht. Die Verlage werden schon merken, dass bedrucktes Toilettenpapier zu ihnen zurückkehrt.
Fazit: Ein Papierbuch ist die ideale Online Ware.
Was im Moment im Buchhandel passiert, hat mit Amazon wenig zu tun. Anders: Die Ware Buch verlässt endgültig die traditionell überkommene Verkaufsplattform. Das Papierbuch verkauft sich nicht mehr offline, sondern online.
Vergesst Amazon! Wir haben die technischen Voraussetzungen für einen Online Buchhandel. Und der Handel nutzt sie. Ganz einfach! Damit sind die Offline Regale leer und müssen mit was anderem befüllt werden, bis der Mietvertrag ausgelaufen ist. Die Technik macht's möglich - die Technik macht's nötig.
Nur um mal ein Beispiel zu nennen. Die älteren Einzehlhändler unter uns haben noch Schecks in Papierform entgegengenommen. Jetzt haben wir EC-Terminals. Es ist einfacher und günstiger, und die Einzelhändler und Kunden nutzen die neuen Möglichkeiten.
Es ist an der Zeit, eine schlichte Wahrheit auszusprechen: Der Offline Handel mit Büchern wird sehr bald verschwinden!
Kurz, wir stellen mit Entsetzen fest, dass bei den großen Buchketten die Non-Books unsere Papierbücher an den Rand verdrängen.
Es gibt die gute alte Papierbuchhandlung nur noch in den Randlagen der Randstädte. Eine gefensterte Garage oder ein umgewindmetes Esszimmer rühren unser Herz, aber sie spielen umsatzmäßig in der steuerbefreiten Liga, wenn sie nicht gar als Nachbarschaftshilfe durchgewunken werden.
Als Buchliebhaber haben wir es - Angesicht zu Angesicht, Geldbörse zu Kassentheke - immer mit den Buchketten und deren sich ändernden Auslagen zu tun. Und wir halten es empört für einen Irrweg, dass unsere Buchläden zu chinesischen Exportrampen verkommen.
Was aber, wenn ein Wechsel von Books zu Non-Books betriebswirtschaftlich logisch und sogar zwingend ist?
Schon mal darüber nachgedacht!?
Ich frage mich, warum niemand der Buchleute sagt, was Sache ist. Nicht mal in Andeutungen, vermutlich nicht mal geflüstert oder geträumt. Dabei ist es so einfach:
Für den Papierbuchverkauf ist ein teures Ladenlokal verzichtbar.
Führen wir uns mal kleinkindhaft vor Augen, was uns bei einem Buchkauf geschieht: Ich wähle ein Buch, sehe mir das Cover an, blättere und lese ein bisschen darin herum, vergleiche, lasse mich beraten und gehe zur Kasse.
Nur und allein das Anfassen des Buches, das Befühlen seines Papiers ist online nicht möglich. Doch wenn mir die Befühlung nicht zusagt, habe ich ein umfassendes Retourerecht. Die Verlage werden schon merken, dass bedrucktes Toilettenpapier zu ihnen zurückkehrt.
Fazit: Ein Papierbuch ist die ideale Online Ware.
Was im Moment im Buchhandel passiert, hat mit Amazon wenig zu tun. Anders: Die Ware Buch verlässt endgültig die traditionell überkommene Verkaufsplattform. Das Papierbuch verkauft sich nicht mehr offline, sondern online.
Vergesst Amazon! Wir haben die technischen Voraussetzungen für einen Online Buchhandel. Und der Handel nutzt sie. Ganz einfach! Damit sind die Offline Regale leer und müssen mit was anderem befüllt werden, bis der Mietvertrag ausgelaufen ist. Die Technik macht's möglich - die Technik macht's nötig.
Nur um mal ein Beispiel zu nennen. Die älteren Einzehlhändler unter uns haben noch Schecks in Papierform entgegengenommen. Jetzt haben wir EC-Terminals. Es ist einfacher und günstiger, und die Einzelhändler und Kunden nutzen die neuen Möglichkeiten.
Es ist an der Zeit, eine schlichte Wahrheit auszusprechen: Der Offline Handel mit Büchern wird sehr bald verschwinden!
Dienstag, 13. Mai 2014
Den Buchketten hinter den Vorhang geschaut
Es tut sich was bei den Buchketten. Zwischen den Zeilen ist einiges lesbar, was nicht öffentlich werden soll.
Das Grundproblem aller Buchketten heißt Amazon. In einer anderen Welt müssten sich die Buchketten bloß umstellen und an diesem Konkurrenten neu ausrichten. Doch Amazon ist uneinholbar, weil die Buchketten die Zukunft verschlafen haben.
Sie haben in den letzten Jahren zwar umsatzmäßig den kompletten innerstädtischen Buchhandel übernommen. Doch ist dies ein Markt im Niedergang. Die großen Verlierer (= Buchketten) haben sich gegen die vielen kleinen Verlierer (= Inhaberbuchhandlungen) durchgesetzt. Derweil hat sich Amazon den Buchhandel der Zukunft gesichert und die Zugänge dicht gemacht.
Gestern ist WELTBILD von einem Investor übernommen worden -> Link. Mal abgesehen davon, dass Paragon ein sehr kleiner Finanzinvestor ist (Motorradbekleidung und Schülerhilfe) hat die Firma nur 51% übernommen - der Rest der Schulden ist noch beim Insolvenzverwalter. Schlicht und unvernebelt gesagt, ist und bleibt WELTBILD zur Hälfte insolvent.
Es gab reges Bieterinteresse an WELTBILD, sagt der Insolvenzverwalter. Jetzt mal abgesehen davon, dass sich jeder 'Bieter' die Bücher ansehen kann (was aus den verschiedensten Gründen nützlich sein kann), war das Interesse wohl nicht so groß, dass daraus Gebote entstanden sind.
Die zweite schwer angeschlagene Kette ist die Mayersche. Sie fällt dadurch auf, dass sie sich personell 'verstärkt' -> Link. Zitat Buchreport: "Er (= Herr Erlenkämper) wolle bei der Mayerschen dazu beitragen, eine angemessene Antwort auf die vertriebsseitigen Herausforderungen des Internets zu finden, fasst die Mayersche Erlenkämpers Motivation zusammen."
Hmm ... Motivation klingt schon mal gut ... Die Qualifikation klingt nicht so gut. Es hat sich wohl niemand von Wert gefunden, der ein gestrandetes Schiff besteigt.
Hugendubel ist völlig überschuldet (unter anderem bei den kirchlichen Trägern) und so wenig wie die Mayersche eine nationale Größe. Gerade bei diesen beiden ist ein Online Handel (den sie beide betreiben) als bloße Ergänzung des stationären Handels sinnlos und kostentreibend. Nach außen hin heißt es wunderschön: Abschied von der Großflächenphilosophie -> Link.
Noch schöner drückt die Abwicklung des Buchgeschäfts die Thalia aus: Atmen eines flächendeckenden Buchhandelsnetzes -> Link ... geradezu lyrisch.
Wie heißt es so schön: Wem das Wasser bis zu Hals steht, darf den Kopf nicht hängen lassen ;-)
Das Grundproblem aller Buchketten heißt Amazon. In einer anderen Welt müssten sich die Buchketten bloß umstellen und an diesem Konkurrenten neu ausrichten. Doch Amazon ist uneinholbar, weil die Buchketten die Zukunft verschlafen haben.
Sie haben in den letzten Jahren zwar umsatzmäßig den kompletten innerstädtischen Buchhandel übernommen. Doch ist dies ein Markt im Niedergang. Die großen Verlierer (= Buchketten) haben sich gegen die vielen kleinen Verlierer (= Inhaberbuchhandlungen) durchgesetzt. Derweil hat sich Amazon den Buchhandel der Zukunft gesichert und die Zugänge dicht gemacht.
Gestern ist WELTBILD von einem Investor übernommen worden -> Link. Mal abgesehen davon, dass Paragon ein sehr kleiner Finanzinvestor ist (Motorradbekleidung und Schülerhilfe) hat die Firma nur 51% übernommen - der Rest der Schulden ist noch beim Insolvenzverwalter. Schlicht und unvernebelt gesagt, ist und bleibt WELTBILD zur Hälfte insolvent.
Es gab reges Bieterinteresse an WELTBILD, sagt der Insolvenzverwalter. Jetzt mal abgesehen davon, dass sich jeder 'Bieter' die Bücher ansehen kann (was aus den verschiedensten Gründen nützlich sein kann), war das Interesse wohl nicht so groß, dass daraus Gebote entstanden sind.
Die zweite schwer angeschlagene Kette ist die Mayersche. Sie fällt dadurch auf, dass sie sich personell 'verstärkt' -> Link. Zitat Buchreport: "Er (= Herr Erlenkämper) wolle bei der Mayerschen dazu beitragen, eine angemessene Antwort auf die vertriebsseitigen Herausforderungen des Internets zu finden, fasst die Mayersche Erlenkämpers Motivation zusammen."
Hmm ... Motivation klingt schon mal gut ... Die Qualifikation klingt nicht so gut. Es hat sich wohl niemand von Wert gefunden, der ein gestrandetes Schiff besteigt.
Hugendubel ist völlig überschuldet (unter anderem bei den kirchlichen Trägern) und so wenig wie die Mayersche eine nationale Größe. Gerade bei diesen beiden ist ein Online Handel (den sie beide betreiben) als bloße Ergänzung des stationären Handels sinnlos und kostentreibend. Nach außen hin heißt es wunderschön: Abschied von der Großflächenphilosophie -> Link.
Noch schöner drückt die Abwicklung des Buchgeschäfts die Thalia aus: Atmen eines flächendeckenden Buchhandelsnetzes -> Link ... geradezu lyrisch.
Wie heißt es so schön: Wem das Wasser bis zu Hals steht, darf den Kopf nicht hängen lassen ;-)
Montag, 12. Mai 2014
Spendenaktion: Pete Johnson - Wie man ... Bd 1-7
Nach längerer Suche haben wir uns für Pete Johnson und damit für eine Jungen-Lektüre entschieden -> Link. Wir haben im Archiv 1.855 Kinderbücher, und es ist nicht einfach, eine Serie zu finden, wo die Hälfte der Titel nicht bereits vorhanden ist.
Wir dürfen auch mit einem gewissen Stolz sagen, dass wir den Kindern, den Jungs und Mädels deutlich mehr bieten als jede Onleihe im deutschsprachigen Raum.
Es ist eigentlich eine Schande, dass die Verlage die Onleihen in diesem Bereich so kurz halten. Na ja, in der Praxis gibt es Buchpiraten. Aber in der Theorie bleibt es eine Schande ...
Sonntag, 11. Mai 2014
Cormac McCarthy - Alle Romane (deutsch)
Unser zweite Spendenaktion war erfolgreich. Sucht mal im Blog Spiegelbest.me Cormac McCarthy, falls der Beitrag nicht mehr oben steht.
Wir haben vier Titel zukaufen müssen und einen Titel (Border-Trilogie Teil III) gescannt. War eine verdammmte Arbeit, da der Autor keine Wörtliche Rede kennzeichnet, und seine Leute kaum mehr als ein Wort sprechen lässt.
Ich persönlich finde, der Autor ist Weltliteratur, ragt selbst dort einsam heraus. Das mal kurz begründet.
Schaut euch die Ereignisse in der Ukraine an. Egal, wie ihr dazu steht, ist die Gegenwart dort nichts als ein trügerisches Gelände, dessen Wege sich im Moor der Vergangenheit verlieren.
Während Merkel sich lieb um die dortige Präsidentenwahl und damit um die Einheit der Ukraine bemüht (weil die gewaltigen Auslandsschulden ohne das alte Staatsgebilde 'Ukraine' keinen Vertragspartner hätten!), brechen die Fronten des Zweiten Weltkrieges auf, als habe es 60 Jahre Zusammenleben nicht gegeben. Mitten in unserem Europa der Konjunkturpakete.
Cormac McCarthy stellt uns in eine Welt, die gerade entstanden ist. Es gibt keinen Onkel Ron McDonald und keine Günther Jauchs. Er ist zeitgemäßer als alle Autoren, die ich kenne. Schaut euch nur die Bilder in der Ukraine an. [Es gibt ja genug davon, da die Amerikaner diesen Krieg mal nicht mit dem Joystick führen können.] Sagt mir einen Autor, der literarische Bilder von solcher Nähe zu diesem Gewaltausbruch fertigt!
Mythen sind etwas anderes als Legenden. Siegfried ist ein Mythos, John Wayne ist eine Legende. Das eine ist eine Urgewalt, das andere ist Deko, Projektion der Kundenwünsche.
Siegfried ist ein Getriebener. Klar, an der Oberfläche freit er eine Frau, ist Lehnsmann und Ritter. Aber liebt er Kriemhild? Ehrt er seine Eltern? Gehorcht er seinem König? Oder ist er ein Kriegsheld, der nicht wissen will, welchen Krieg er führt? Ein Sprachloser - ein Sterbender von Geburt her? Ein Liebender ohne die Gabe der Liebe.
Was soll ich groß reden. Fangt einfach mal an zu lesen. Vor allem nämlich ist Cormac McCarthy ein großer Stilist, der euch in seine Bücher regelrecht hineinzieht.
Passiert mir nicht oft, dass ich aus einem Buch nicht mehr herauskomme. Ich bin eigentlich mehr der Leseproben-Typ ;-)
Wir haben vier Titel zukaufen müssen und einen Titel (Border-Trilogie Teil III) gescannt. War eine verdammmte Arbeit, da der Autor keine Wörtliche Rede kennzeichnet, und seine Leute kaum mehr als ein Wort sprechen lässt.
Ich persönlich finde, der Autor ist Weltliteratur, ragt selbst dort einsam heraus. Das mal kurz begründet.
Schaut euch die Ereignisse in der Ukraine an. Egal, wie ihr dazu steht, ist die Gegenwart dort nichts als ein trügerisches Gelände, dessen Wege sich im Moor der Vergangenheit verlieren.
Während Merkel sich lieb um die dortige Präsidentenwahl und damit um die Einheit der Ukraine bemüht (weil die gewaltigen Auslandsschulden ohne das alte Staatsgebilde 'Ukraine' keinen Vertragspartner hätten!), brechen die Fronten des Zweiten Weltkrieges auf, als habe es 60 Jahre Zusammenleben nicht gegeben. Mitten in unserem Europa der Konjunkturpakete.
Cormac McCarthy stellt uns in eine Welt, die gerade entstanden ist. Es gibt keinen Onkel Ron McDonald und keine Günther Jauchs. Er ist zeitgemäßer als alle Autoren, die ich kenne. Schaut euch nur die Bilder in der Ukraine an. [Es gibt ja genug davon, da die Amerikaner diesen Krieg mal nicht mit dem Joystick führen können.] Sagt mir einen Autor, der literarische Bilder von solcher Nähe zu diesem Gewaltausbruch fertigt!
Mythen sind etwas anderes als Legenden. Siegfried ist ein Mythos, John Wayne ist eine Legende. Das eine ist eine Urgewalt, das andere ist Deko, Projektion der Kundenwünsche.
Siegfried ist ein Getriebener. Klar, an der Oberfläche freit er eine Frau, ist Lehnsmann und Ritter. Aber liebt er Kriemhild? Ehrt er seine Eltern? Gehorcht er seinem König? Oder ist er ein Kriegsheld, der nicht wissen will, welchen Krieg er führt? Ein Sprachloser - ein Sterbender von Geburt her? Ein Liebender ohne die Gabe der Liebe.
Was soll ich groß reden. Fangt einfach mal an zu lesen. Vor allem nämlich ist Cormac McCarthy ein großer Stilist, der euch in seine Bücher regelrecht hineinzieht.
Passiert mir nicht oft, dass ich aus einem Buch nicht mehr herauskomme. Ich bin eigentlich mehr der Leseproben-Typ ;-)
Freitag, 9. Mai 2014
Spendenaktion, erfolgreich und abgeschlossen
Wir wollen euch den Schwung guter Literatur nicht vorenthalten - und vor allem Lysander-Lul um die nicht verdienten Einnahmen bringen.
Sucht mal im Blog Spiegelbest.me nach 'Non-Maigret', dann habt ihr sie. Die Aktion findet ihr hier -> Link.
Vielleicht macht ihr ein bisschen Reklame für uns. Wenn wir nicht zusammenlegen, läuft nichts in der Szene!
Abonnieren
Posts (Atom)